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Dickes „B“, Home an der Spree… (oder wie die Donau auszog um durch Berlin zu rudern)

Groß war die Vorfreude auf die große Reise in die deutsche Bundeshauptstadt… Und eines gleich mal vorweg, wir wurden nicht enttäuscht. Und so machten wir uns in der Karwoche auf, um die Berliner Gewässer unsicher zu machen. Ohne Bootstransport; einfach in den Flieger steigen, von einem Großraumtaxi abgeholt werden und schon steht man beim SV Energie Berlin, der ein riesiges Frühstück vorbereitet hat – Super Organisation.

Erste Kontakte mit den vereinsansässigen (frühjahrsputzenden) Mitgliedern werden geknüpft und unsere erste kulturelle Sightseeing Attraktion, die von den Berlinern groß angekündigte Verhaftung des Hauptmannes von Köpenick (sprich Köööpenick) muss leider noch eine Woche warten (vielleicht dazu später noch mehr). Quasi als Ersatz trifft aber Ex-Donauschriftführerin und ihres gleichen nun Wahlberlinerin Edith ein, um eine Runde mit uns zu rudern. Gesagt, getan… Wir betreten die Bootshalle. Dem Präsidenten fehlen vor lauter Freude fast die Worte. Nein, keine Ansammlung von Karbon und Keflar. Holz und Nieten so weit das Auge reicht. Andere Donau Mitglieder bekommen zum ersten Mal Klinkerboote zu Gesicht. Und wer bei der ersten Ausfahrt insgeheim noch über das Bootsgewicht, die Vollholzruder und Messingdollen flucht, kann sich am Ende der Woche dem Charme dieser Boote nicht mehr entziehen. Und so erkunden wir, geführt von Bettina, erstmals Dahme, Spree und den berüchtigten Müggelsee.

Tags darauf das erste große Highlight. Wir rudern mit Peter (der Walter Vogel des SV Energie Berlin) auf der Spree Richtung Innenstadt. Vorbei an neu errichteten Luxuswohnhäusern, gefolgt von abrissreifen alten Industriestätten, gepaart mit putzigen Kleingartensiedlungen. Das hat was. Schon bald entdecken wir hinter uns den Alex, und so wagen wir uns geführt von Peter sogar noch unter der wunderschönen Oberbaumbrücke hindurch bis zum Allianzstadion und stehen somit quasi schon fast in der „Innenstast“. Am Heimweg legen wir abenteuerlich an total ungeeigneten Stegen an und kehren bei Burger King ein… Naja, dazu sag ich jetzt mal nichts mehr. Auf der Heimfahrt entdecken der Präsident und David einen scheinbar verlassenen Ruderverein und erklären ihn kurzerhand zur neuen Außenstelle des WRK Donau. Leider müssen wir später erfahren, dass das Teil wohl nicht mehr zu haben ist…. SCHADE

Montag ist Sightseeing angesagt (das Wetter wäre ohnehin einfach grauslich gewesen). Und so besuchen wir den Bundestag und das gläserne Ei (namens Kuppel) auf dem Reichstag, schlendern über den Alexanderplatz und „genießen“ eine Currywurst mit Pommes rot/weiß. Einige von uns kämpfen beim bestellen von Getränken und Nahrung noch immer mit der Sprachbarriere… Aber schön, dass wir alle dieselbe Sprache Sprechen…

Am Dienstag und Mittwoch sind die Königsetappen angesagt. Es geht über den Müggelsee durch Neu-Venedig in den Dämeritzsee und weiter in den Flakensee. Dort muss ein Kellner, der der einfachen Mathematik nicht ganz mächtig zu sein schien, mit unserem Wunsch nach getrennten Rechnungen kämpfen. Aber wir helfen ihm mit ein paar Fingern zum abzählen aus, und schlussendlich haben alle gefüllte Mägen für die Fahrt durch den Gosener Kanal. Weiter über den Seddinsee erreichen wir schließlich unser Tagesziel, legen unsere Boote in einem der zahlreichen Vereine ab und fahren mit der Straßenbahn zum Hotel.

Mittwochs dann der Oberhammer. Nach bereits 25 geruderten Kilometern über Zeuthener See, Großer Zug, Crossinsee, und langer See erreichen wir in unseren High-Tech Booten die ehemalige Olympia-Regattastrecke Grünau. Von den vielen beeindruckenden Rudervereinen am Ufer lassen wir uns nicht ablenken. Volle Konzentration an der Startlinie; wir beginnen das Boot über die Regattastrecke zu schieben. Ein etwas verhaltener Start, aber wir können uns steigern und unsere 500m Zeiten purzeln ins bodenlose. Jeder 500er wird 10sek schneller als der letzte absolviert. Und so schieben wir unseren Bug schlussendlich in 13:52,67 über die Ziellinie. Ohne genaue Recherchen angestellt zu haben… Es muss wohl österreichischer Rekord eines Mixed Master C 4x+ (schwerer Steuermann) in einem Klinkerboot mit Vollholzrudern und Messingdollen auf einer 2000m Strecke mit Albanosystem gewesen sein. Erschöpft plätschern wir noch die restlichen 4km nach Hause und genießen den Abend im SV Energie Berlin beim Clubabend.

Donnerstag - Gruppensplitting: Einige wollen nochmal die Innenstadt unsicher machen. Andere wollen sich die km nicht entgehen lassen und so machen wir in einem 6er nochmal den Müggelsee unsicher. Sogar der noch nicht ganz widerhergestellte Martin tritt heute ins Stemmbrett. Vorbei an der gerade von „unserer“ Anja frisch übernommenen Bootswerft BBG lässt sich zum allerersten Mal in dieser Woche auch die Sonne kurz blicken. Eingekehrt wird in einer Kantine in einem befreundeten Verein. Alles in allem ein wunderschöner Rudertag ohne große Aufregung.

Freitags wollen wir nun nochmal die Peripherie der Regattastrecke begutachten. Vom Wasser aus bewundern wir die größten Bootshäuser und die (gefühlt tausenden) vielen gelben und weißen (mit blauem Strich) Boote die die Wiese vor dem Leistungszentrum belagern. Alles etwas größer und bombastischer hier. Noch einmal rudern wir durch den Nieselregen den Langen See entlang und kommen schließlich zufrieden am Vereinsgelände an. Leider wird es David verwehrt noch einen letzen km draufzulegen, so muss er sich mit der sehr unbefriedigenden Gesamtstrecke von 149km zufriedengeben.

Samstags wird noch der groß angekündigte Hauptmann von Köpenick angesehen. Ein Schauspiel wie es seinesgleichen sucht. Danach geht es ab zum Flughafen und wir landen wieder sicher in Wien.

Liebe Mitruderer: Icke würde sagen, dat war doll….

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